HomeAbo/LeistungenSign in/-outKontakt/Über uns
Pflege. Gut informiert entspannter arbeiten
Donnerstag, 20. Dezember 2018

DVLAB. Altenpflege: Jetzt geht es um alles

Berlin (scp) – „Als Leitungskräfte des Wachstumsbereiches Altenhilfe müssen wir Impulsgeber für Lösungsmöglichkeiten im Gesundheitswesen sein", forderte Peter Dürrmann, Vorsitzender des DVLAB, auf dem Bundeskongress 2018 des Verbandes.

Ein Beispiel hierfür wäre, ein soziales Pflichtjahr für alle jungen Menschen einzuführen, bevor sie eine Ausbildung aufnehmen. Ein solches Jahr „könnte für unsere scheinbar auseinanderdriftende Gesellschaft durchaus gemeinsinnstiftend und integrationsfördernd sein", betonte Dürrmann. „Es könnte eine Lösung mit Blick auf die Folgen des demografischen Wandels sein."

 

Wir sollten uns nicht von der Diskussion beherrschen lassen, mögliche Pflegekräfte aus dem Ausland zu holen. Das allein wird zur Lösung des Pflegefachkraftmangels nicht reichen."
Peter Dürrmann

 

Dürrmann spricht sich generell für eigene Lösungen, entwickelt aus der Altenpflege heraus, aus, anstatt dass es zu „intervallartigen Kriseninterventionen" durch die Politik kommt.

 

Fachkraftquote: Differenzierte fachliche Auseinandersetzung fehlt

Problematisch sieht der DVLAB-Verbandschef die Auseinandersetzung im Umgang mit der Fachkraftquote in der stationären Altenpflege. Nicht selten habe sich hier die Politik auf Landesebene in den letzten Jahren Proteststürmen ausgesetzt, „wenn sie sich mit der Quote und einer möglichen Flexibilisierung beschäftigt hat", so Dürrmann. Dabei sei von den Befürwortern der Quote sofort die Absenkung der Fachlichkeit ins Feld geführt worden.

„Eine differenzierte fachliche Auseinandersetzung über die Frage, für welche Aufgaben in welchem Umfang bei welchen pflegebedürftigen Menschen welches Personal benötigt wird, blieb aus", wies Dürrmann hin. Auch dieses Thema sei lösungsorientiert anzugehen, forderte er.

 

Alternative Wohnformen unter Verdacht

„Die Bestrebungen des Gesetzgebers sowie großer Teile der Bevölkerung, am Lebensende nicht in einem Heim sondern in alternativen Wohnformen versorgt zu werden, wird teilweise durch Landesgesetzgebung sowie das Handeln einzelner Pflege- und Krankenkassen behindert", mahnte Dürrmann weiter.

 

Viele kleine und mittelständische Familienbetriebe verkaufen ihr Unternehmen an große Träger, weil sie inzwischen eine Überreglementierung der Pflegeheime sehen und nicht mehr an eine Wende bei der Personalknappheit glauben."
Peter Dürrmann

 

Zudem mehrten sich kritische Töne über die ambulante Ausrichtung bisher rein stationärer Träger, die sich auf den politisch und gesetzlich gewollten Entwicklungsweg gemacht hätten. Der Vorwurf laute, es würden ambulant und teilstationär Leistungen in einer Form verschränkt angeboten, die nicht bei den Betroffenen, sondern stattdessen beim Anbieter zu einem Mehrwert führen.

„Hier schwingt bei der sowohl politisch als auch gesellschaftlich gewollten stärkeren Ausdifferenzierung der Versorgungslandschaft schon jetzt der Verdacht des Leistungsmissbrauchs durch die Anbieter mit", kritisiert Dürrmann die Anschuldigungen.

 

Gerontopsychiatrischer Zuschlag gefordert

„Im stationären Bereich besteht ein klarer Handlungsbedarf für eine bessere Personalausstattung, für die Qualifizierung der Pflegenden sowie für Versorgungskonzepte und deren nachhaltige Finanzierung", machte Dürrmann weiter deutlich. Er verwies dabei auf eine Studie aus dem Jahr 2017 zu den Bedarfskonstellationen von gerontopsychiatrisch erkrankten Heimbewohnern mit ausgeprägten Verhaltensauffälligkeiten.

Insbesondere der genannte Personenkreis benötige eine sehr zeitintensive Versorgung und belaste durch Verhaltensauffälligkeiten die professionell Pflegenden erheblich. „Benötigt wird daher ein gerontopsychiatrischer Zuschlag, welcher durch die Pflegeversicherung an Heime mit einer Spezialisierung geleistet werden muss", fordert Dürrmann.

 

Kompetenzen des Altenpflegeberufs müssen erhalten bleiben

„Im Ergebnis müssen wir für die Altenpflege feststellen: Jetzt geht es um alles. Die Glaubwürdigkeit des Vorhabens steht und fällt mit der Ausgestaltung und praktischen Umsetzung der Verordnungen", machte Dürrmann mit Blick auf das Pflegeberufegesetz deutlich.

Dürrmann weiter: „Es muss jetzt alles dafür getan werden, dass die wichtigen Kompetenzen des Altenpflegeberufes erhalten bleiben und die Ausbildungszahlen nicht einbrechen".


Die Social Company
Gut informiert entspannter arbeiten

Wir arbeiten für Menschen in der Pflege- und Gesundheitsbranche, die häufig wenig Zeit haben und gestresst sind, damit sie gut informiert sind – über die Themen, die Ihre Arbeit auszeichnen. Entspannter Arbeiten! Klare Informationen. In einem tollen Überblick. Mit Links, die mehr bringen. Verbunden mit vielen Ideen für eine gute Kommunikation.

Abo sc-Newsletter exclusiv Newsletter: Take Care – Was nun?

Kostenfreies E-Book Pressearbeit erhalten

Weitere News aus dem Bereich Aus den Verbänden:

20.12.2018 - Arbeitgeberverband Pflege: 2.500 Euro Grundgehalt garantiert

Auf ihrer Mitgliederversammlung haben sich die Mitglieder des Arbeitgeberverbandes Pflege (AGVP) dafür ausgesprochen, allen Altenpflegefachkräften ein Mindesteinkommen von 2.500 Euro pro Monat zu garantieren. In einer neuen Kommission zur Regelung der Mindestarbeitsbedingungen in der...
weiterlesen


19.12.2018 - DEVAP. Westerfellhaus: „Wir müssen den Exodus der professionell Pflegenden stoppen"

Berlin (scp) – „Pflege: Wir gestalten die Zukunft", lautete das Thema des DEVAP-Symposiums. Zum Auftakt der Veranstaltung machte Staatssekretär Andreas Westerfellhaus, Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung, deutlich, dass man mit den Instrumenten der letzten 30 Jahre...
weiterlesen


11.12.2018 - Neue Qualitätsprüfung in der vollstationären Pflege. GKV-Spitzenverband und MDS üben massive Kritik

Berlin (scp) – „Eine zweite Auflage von verwässerten Ergebnissen darf es nicht geben", mahnte Gernot Kiefer, Vorstandsmitglied des GKV-Spitzenverbandes, im Rahmen eines Pressegesprächs zusammen mit dem Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes (MDS) zum Thema neuer...
weiterlesen


29.11.2018 - Leasingkräfte: Es rumort in den Teams

Berlin (scp) – „Die Situation der Besetzung von Fachkraftstellen in der Pflege ist dramatisch. Auch wir kommen nicht umhin, Leasingkräfte in der Pflege einzusetzen und Mitarbeiter einzustellen, die wir vor zehn Jahren nicht eingestellt hätten", machte Maren Gienapp,...
weiterlesen


29.11.2018 - Caritas Paderborn diskutiert verlässliche Einsatzzeiten in der Pflege

Berlin (scp) – „Der Pflegenotstand trifft uns seit letztem Jahr mit voller Wucht", machte Christoph Menz vom Diözesan-Caritasverband Paderborn beim Pflege-Fachtag der Diözese deutlich. Umso wichtiger sei es, den vorhandenen Pflegekräften gute Arbeitsbedingungen zu...
weiterlesen


25.10.2018 - Kirchliche Wohlfahrtsverbände warnen vor Fehlern in der Berechnung von Tarifverträgen

Berlin (scp) – Die kirchlichen Wohlfahrtsverbände in Baden und Württemberg von Caritas und Diakonie wollen mehr Flexibilität in der Pflege. So seien die starren Leistungssätze ein Risiko gerade für christliche Pflegeheime. Hier werde nach Tarif bezahlt und...
weiterlesen


12.10.2018 - PKV. Kann die Selbstverwaltung Lösungen für den Fachkräftemangel aufzeigen?

Berlin (scp) – „Wir beschäftigen uns mit den gleichen Fragen wie vor 30 Jahren", stellte Frank Schlerfer, Abteilungsleiter beim Prüfdienst der PKV, beim Jahrestreffen des Prüfdienstes „Die Zukunft der Pflege" fest. Viel zu Zeit würde investiert in die...
weiterlesen


19.09.2018 - bpa. Transparenz braucht keine Tarifverträge

Berlin (scp) - Der bpa-Arbeitgeberverband wehrt sich gegen eine Zwangsrekrutierung der Pflegeeinrichtungen, was allgemeinverbindliche Tarifverträge angeht. Deutlich machte dies deren Präsident, Rainer Brüderle, auf einer Pressekonferenz des Verbandes. „Die Pflege braucht...
weiterlesen


30.08.2018 - Neuausrichtung von Qualitätsprüfungen und Qualitätsberichten im Pflegeheimbereich. Bielefelder Projekt ist abgeschlossen

Berlin (scp) – Wer für sich selbst oder für pflegebedürftige Angehörige ein Pflegeheim sucht und sich dabei auch für die Pflegequalität interessiert, ist derzeit auf die sogenannten Pflegenoten angewiesen. Es gibt nur sehr wenige Heime, die kein „sehr...
weiterlesen


25.07.2018 - bpa. Tarifdiskussion: Politik lässt sich instrumentalisieren

  „Kleine Anbieter wie die AWO verbünden sich als Arbeitgeber mit der Gewerkschaft ver.di und weiten Teilen der Politik, um jeglichen Preiswettbewerb in der Altenpflege zu unterbinden. Klar ist bereits heute, wer das angestrebte Rundum-sorglos-Paket bezahlen soll", ärgert...
weiterlesen


18.07.2018 - Mauel: Forderung nach höheren Fachkraftquoten „kann nur als bizarr bezeichnet werden"

Berlin (scp) – „Wo stehen wir?" fragte sich bpa-Geschäftsführer Herbert Mauel auf dem Hauptstadtkongress 2018: Trotz jahrelanger Rekordausbildungszahlen ist die Altenpflege der Mangelberuf Nummer 1 in Deutschland. Die Lücke zwischen den Zahlen der benötigten...
weiterlesen


17.07.2018 - Neue Qualitätsprüfungen: In Pflegeheimen frühestens ab 2019

Berlin (scp) – „Die ersten neuen Qualitätsprüfungen in Pflegeheimen könnten ab der zweiten Jahreshälfte 2019 erfolgen. Das ist noch möglich. Danach wird mit einer Zeitverzögerung von rund einem Jahr die Prüfung für ambulante Dienste...
weiterlesen


28.06.2018 - Neuer „Pflege-TÜV" startet für stationäre Pflegeeinrichtungen im ersten Halbjahr 2019

Berlin (scp) – „Im ersten Halbjahr 2019 startet das neue Qualitätsprüfverfahren in der stationären Pflege", betonte bpa-Geschäftsführer Bernd Tews auf dem Hauptstadtkongress 2018. Das ist aus unserer Sicht (Anm. der Redaktion) ambitioniert, denn die...
weiterlesen


21.06.2018 - Pflegedokumentation: Schulen fehlt das Wissen

Berlin (mv) – Beim BAGFW-Fachtag zum Ein-STEP-Strukturmodell der Pflegedokumentation wurde trotz viel Lob für die neue Pflegedokumentation deutlich: Viele Altenpflegeschulen sind bei der Ausbildung oft nicht auf dem neuesten Stand des Wissens. Sie unterschätzen die Einführung...
weiterlesen


20.06.2018 - Pflegefachpersonen händeringend gesucht

Der Pflegepersonalmangel führt zu einem dramatischen Versorgungsengpass in der Pflege, mahnt der DBfK Südost. „Fast alle Kliniken sind vom Pflegepersonalmangel betroffen. Wir weisen seit vielen Jahren auf den sich zuspitzenden Mangel gerade in Ballungsräumen hin. Leider gibt es...
weiterlesen


12.06.2018 - Pflegerische Versorgung in Niedersachsen ist akut gefährdet

In Niedersachsen fehlen insgesamt 51.000 Pflegefachpersonen bis zum Jahr 2030. Von dieser Zahl geht die Niedersächsische Landesregierung aus, berichtet der DBfK Nordwest. Im Ergebnis führe dies dazu, dass die pflegerische Versorgung nicht sichergestellt werden könne....
weiterlesen


SOCIAL COMPANY

IHR WISSEN STÄRKT DIE PFLEGE!
Unsere Kunden sind die in der Pflege tätigen Akteure, Ministerien, Kassen und Verbände, Unternehmen, Dienstleister, Institutionen und Medien.

NEWS EXCLUSIV
Wir bieten Nachrichten in einem klar durchdachten Format. Das ist übersichtlich und informiert.

NEWS INTERN
Wir gestalten Ihre Vorstands-, Mitarbeiter- und Mitgliederinformationen. Das schafft Mehrwert.

NEWS RELATIONS
Nutzen Sie unsere News für Ihre Medien. Bauen Sie mit unserem Wissen gute Beziehungen auf.

Kontakt

ABO/Leistungen

Für unsere Webpräsenz nutzen wir auch Leistungen Dritter, wie z.B. YouTube und GoogleAnalytics.
Sobald Sie auf unserer Webpräsenz landen, sind alle diese Funktionen von Beginn an deaktiviert.
Hier geben wir Ihnen die Möglichkeit, Ihre Präfenzeren festzulegen:

Eingebettete YouTube-Videos aktivieren. Dazu werden Daten an YouTube gesendet.
GoogleAnalytics aktivieren. Dazu werden Daten an Google gesendet.
Ihre Präferenzen werden in einem Session-Cookie gespeichert.
Ihre Einstellungen können Sie jederzeit auf unserer Seite Datenschutz individuell anpassen und zurücknehmen.